[REZENSION] Acht Städte, Sechs Senioren, ein falscher Name und der Sommer meines Lebens - Jen Malone

18:27


Es gibt doch diese Filmszenen, in denen sich die ungleichen Helden mit einem Mal zu einem Team zusammenfinden und in Zeitlupe die Straße runtermarschiert kommen, während dazu laut der Soundtrack plärrt. Tja, und jetzt stelle man sich das Ganze mit sechs Rentnern vor.




"Aubree kann es nicht fassen: Ausgerechnet sie, eher Typ Couch-Potato als Globetrotterin, soll eine Europa-Busreise für Senioren leiten. Und sich dabei auch noch als ihre ältere Schwester Elizabeth ausgeben, der sie einen Gefallen schuldet. Das kann doch niemals gut gehen! Tatsächlich hat Aubree gleich von Beginn an alle Hände voll zu tun, um ihre Maskerade aufrechtzuerhalten und nicht von einem Fettnäpfchen ins nächste zu stolpern. Als sie langsam feststellt, dass ihre skurrile Truppe vielleicht doch gar nicht so übel und Fernweh keine merkwürdige Krankheit ist, stößt ein unerwarteter Gast dazu und wirbelt alles durcheinander - Aubrees Gefühlswelt inklusive. Nun muss sie entscheiden, wer sie wirklich sein will."






Nachdem ich dieses Buch in diesem wundervollen Titel beendet habe, wusste ich was ich gesucht habe - was ich gebraucht habe um meine Leseflaute endlich zu besiegen. Ein Wohlfühlbuch.
Was ein Buch alles haben muss um für mich ein Wohlfühlbuch zu sein
 und warum 
 "Acht Städte, sechs Senioren, ein falsche Name und der Sommer meines Lebens" für mich all das hat?

Eine Protagonistin, die an sich wächst, die alles andere als perfekt ist - aber die bis auf ein paar Anfangsschwierigkeiten durch un durch sympathisch ist. 
Aubree könnte ich mir als beste Freundin vorstellen.

Nebencharaktere, die man alle in sein Herz schließt - die man liebt gewinnt - die nicht nur neben der Geschichte her laufen, sondern mitten drin sind. Die helfen die Geschichte zu tragen und ihre eigene Geschichte erzählen.

Settings, die in mir ein riesiges Fernweh auslösen, weil die  Autorin es schafft, dass man die Umgebung nicht nur von seinem inneren Augen sehen, sondern auch spüren kann.

Eine Liebesgeschichte, die genau die richtige Portion an Kitsch und Klischee mit sich bringt - einem dieses aufgeregte Kribbeln schenkt.
Die einem Lust macht sich zu verlieben.
Eine Liebesgeschichte, die man jedem wünscht.

Und eine gewisse Tiefe, die aber nie zu gewollt wirkt - nie dieses "wohlfühlen" kaputt macht.
Jen Malone schafft es fast spielerisch zu zeigen wie schwierig es sein kann erwachsen zu werden.
Dass es nicht immer leicht ist mit der eigenen Familie.
Dass man manchmal mehr kann, als man sich zutraut und dass man auf diesem Weg scheitern kann und darf.
Dass wir alle so viel voneinander lernen können - jung und alt.
Die Autorin bringt einen dazu, dass man nach beenden des Buches das Gefühl hat "Hey vielleicht kann ich das ja doch - es muss ja nicht perfekt sein"

Und mich persönlich hat sie auch dazu gebracht, dass ich jetzt hier sitze und es kaum erwarten kann die nächste Reise anzutreten.

Und all das macht "Acht Städte, Sechs Senioren, ein falscher Name un der Sommer meines Lebens" für mich zu einem Wohlfühlbuch.
Das und sogar noch ein bisschen mehr.
Ich hab so viel gelacht, ich hab geträumt - ich hab mich verliebt in diese Menschen und diese Städte. Ich hab eine Träne vergossen und ich habe obwohl die Geschichte recht vorhersehbar ist immer mitgefiebert.

Dieses Buch zu lesen fühl sich an, als würde man zuhause auf der Couch liegen mit seiner Lieblingsdecke - man fühlt sich einfach wohl.
Die Geschichte ist humorvoll, leicht und klug
- und hat für mich bei diesem kalten Wetter ein bisschen die Sonne scheinen lassen.

Wenn ihr euch etwas gutes tun wollt ? 
Dann wisst ihr jetzt was ihr zu tun habt.



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