[REZENSION] Alles was ich sehe - Marci Lyn Curtis

"Maggie hasst ihr neues Leben als Blinde. Sie will keine tapfere Kranke sein, und auf Unterricht von anderen Blinden kann sie gut verzichten. Nach einem missglückten Streich passiert es: Sie kann wieder sehen! Nur einen Ausschnitt der Welt, genauer: einen zehnjährigen Jungen namens Ben. Mit Hilfe des altklugen und hinreißenden Jungen scheint sie einen Teil ihres alten Lebens zurückzubekommen. Und Bens großer Bruder Mason ist Sänger in Maggies Lieblingsband. Und ziemlich attraktiv. Doch er lässt sie abblitzen, weil er denkt, dass Maggie ihre Blindheit vortäuscht – was ja irgendwie stimmt. 

Dann kommt heraus, warum sie ausgerechnet Ben sehen kann."

Ich wollte das neue Jahr gefühlvoll beginnen und habe deswegen zu "Alles was ich sehe" aus dem Koenigskinder Verlag gegriffen.

Und ja. Ich konnte all diese Gefühle zwischen den Seiten spüren.

In nur wenigen Stunden habe ich die Geschichte von Maggie gelesen - habe gelacht, ich war wütend, ich war geschockt, ich wurde nachdenklich , ich habe mich verliebt und es ist auch die ein oder andere Träne geflossen.

"Alles was ich sehe" ist ein Buch bei dem es um mehr geht als um die Geschichte selbst. Ein Buch, das für viel mehr steht.

Maggies Geschichte ist nicht nur ein paar Lesetunden mit tollen Charakteren - Nein. "Alles was ich sehe" hinterlässt etwas. Es bringt dir etwas bei, wenn du es nur zulässt. Und " Alles was zählt" steckt voller wundervoller kleinen Botschaften, die das Leben reicher, besser machen.

Das Leben ist nicht immer gerecht. Es ist unfair. Und manchmal scheint es kein Ausweg zu geben, aber es lohnt sich immer. Und auch wenn man vielleicht nicht daran glauben will oder kann und auch wenn man keine Lösung erkennt: es gibt immer eine Möglichkeit. Immer einen neuen Weg. Immer eine neue Aufgabe. Immer einen neuen Grund.

Und dein Leben macht dich nicht glücklich, wenn du es nicht bist. mit dir.

Und du darfst fallen und du darfst auch aufgeben - wenn du nur immer wieder aufstehst. Für dich.

Und wenn du Liebe gibst. Wenn du Freude und Freundlichkeit gibst. Wenn du aufmerksam bist. - dann bekommst du auch etwas zurück.

"..dass man sich die Umstände zwar nicht aussuchen kann, aber sehr wohl das, was man darin erkennt."

Dieses Buch ist sarkastisch, manchmal albern. Es ist gefühlvoll, ernst und emotional. Aber vor allem ist es ehrlich.

Maggie war mir irgendwie von Anfang an sympathisch mit ihrer sarkastischen und sturen Art - trotzdem ist sie in vielen Situationen nicht unbedingt das was ich als Sympathieträgerin bezeichnen würde . Sie war nicht immer einfach - aber ich konnte das verstehen , denn wie würde es mir in dieser Situation gehen? Von heute auf morgen blind? Und in diesen Situationen habe ich das große Talent der Autorin wahrgenommen, denn ich habe Maggie immer bewundert - ich hab immer mit ihr gefühlt - die Autorin schafft es mit einer Leichtigkeit, dass man sich als Leser in die Protagonistin hineinversetzen kann. 

Und das schönste an Maggie? man konnte ihre Entwicklung von Seite zu Seite fast schon spüren.

Und Ben. Ben befindet sich jetzt auf den oberen Plätzen meiner Liste der besonderen Charaktere. Dieser kleine Junge ist hinreißend, lustig, wundervoll und er ist jemand von dem wir alle etwas lernen können. Jemand von dem ich sehr viel gelernt habe. Jemand den man selber gerne in seinem Leben haben möchte. Man möchte sein wie Ben. Man sollte sein wie Ben.

"Manche Menschen verstecken sich unter so vielen Schichten, dass man kaum noch sieht, wer sie wirklich sind."

Und als würden diese besonderen und einzigartigen Charaktere nicht schon reichen - nein. Marci Lyn Curtis schafft es mit ihren Worten eine ganz besondere Atmosphäre in den richtig Momenten zu schaffen. Es gibt stellen die waren so schön zu lesen, dass ich Gänsehaut bekam.

"Alles was ich sehe " ist einfühlsam und besonders.

"Alles was ich sehe" lässt dich Dinge klarer sehen. Das Leben zum Beispiel.