27. Januar 2019

[REZENSION] Nevernight- die Prüfung - Jay Kristoff


"In einer Welt mit drei die Sonnen, in einer Stadt, errichtet auf dem Grab eines toten Gottes, sinnt eine junge Frau, die mit den Schatten sprechen kann, auf Rache. Mia Corvere ist sechyehn Jahre alt, und sie kennt nur ein Ziel: Rache. Als sie kleine Mächten war, haben die mächtigsten Männer des Reiches - Francesco Duomo, Justicus Remus, Julius Scaeva - ihren Vater als Verräter an der Itreyanischen Republik hinrichten und ihre Mutter einkerkern lassen. Mia selbst entkam den Häschern nur knapp und wurde unter fremdem Namen vom alten Mercurio, einem Antiquitätenhändler, grossgezogen. Mercurio ist jedoch kein gewöhnlicher Bürger der Republik, er bildet Attentäter für einen Assassinenorden aus, die ”Rote Kirche“. Und Mia ist auch kein gewöhnliches Kind, sie ist eine Dunkelinn: Seit dem Tag, an dem ihre Familie ausgelöscht wurde, wird sie von einer Katze begleitet, die in ihrem Schatten lebt und sich von ihren Angsten nahrt. Mercurio bringt Mia vieles bei, doch um ihre Ausbildung abzuschlieSSen, muss sie sich auf den Weg zur geheimen Enklave der ”Roten Kirche“ machen, wo sie eine gefahrliche Prufung erwartet.."








Nevernight und ich habe eine Geschichte.
Es zog zum Erscheinungstermin bei mir ein und ich war so neugierig auf dieses Buch, dass ich sofort damit begonnen habe.
Nach etwa 50 Seiten war allerdings Schluss. Ich fand kein Zugang zu der Geschichte, ich war verwirrt und verlor ganz schnell das Interesse. Und mit dem Wissen von heute kann ich euch sagen, dass es das richtige Buch war , aber die falschen Zeit.
Damals jedoch war es für mich einfach nur das falsche Buch. Ich hab es dann schnell weitergeben und jemand anderes damit glücklich gemacht.
Aber es war immer Nevernight. Ich sah es überall. Gefühlt alle Bloggerkollegen sprachen davon und sobald ich dann sagte "ich hab es abgebrochen und weitergegeben" wurden die Stimmen laut. Die Stimmem von denjenigen, die meinen Geschmack kennen, denen ich vertrauen und alle meinten "Warum Jacquelin? Das ist genau deins!" 
Und Gott sei Dank bin ich verrückt, denn ich hab es mir tatsächlich wieder gekauft. Aber getraut es zu lesen hab ich mich dann irgendwie doch nicht. Kennt ihr das , wenn ihr ein Buch abgebrochen habt, weil es vielleicht gerade im Moment einfach das Falsche für euch ist - ihr aber mit diesem Buch dann dauerhaft ein negatives Gefühl verbindet? Und genau wegen diesem Gefühl stand es dann Monatelang ungelesen im Regal. Sah hübsch aus - hat mich aber nicht gereizt. 
Zum Jahresende wollte ich irgendwas lesen, das mich beeindruckt - ein Buch, das diesem eher durchwachsenen Lesejahr einen großes Abschluss bietet. Und ihr dürft jetzt dreimal raten was mir so oft vorgeschlagen wurde - Nevernight. Was sonst. Und obwohl ich gezweifelt habe dachte ich "wenn nicht jetzt- wann denn sonst?" Entweder hätte ich dann bald wieder einen neuen Platz in meinem Regal oder ich würde endlich verstehen warum Nevernight "genau meins" sein soll.
Und was soll ich sagen? Ich will euch nicht wieder raten lassen , weil es doch zu offensichtlich ist. 
Ich habe gerade also nicht nur mir Nevernight mein letztes Buch für dieses Jahr gelesen, sondern auch mein letztes Jahreshighlight gefunden.
Ich hatte wirklich nicht viel Hoffnung und noch weniger habe ich daran geglaubt - vor allem, weil der Einstieg mir schon wieder so schwer fiel , aber ich bin dran geblieben und nach 100 Seiten war da dieser kleiner Funke und jetzt nach 699 Seiten ist es ein riesiges Feuer. Ein riesiges Feuer voller Liebe. Ich liebe dieses Buch. Und ich weiß nicht wie man einen Autor gleichzeitig so lieben und hassen kann. Wie man jemanden gleichzeitig so verehren und verachten kann. Aber eins ist sicher - ich habe den größten Respekt vor der Genialität von Jay Kristof. Seine außergewöhnlich Art und sein unfassbares Talent Geschichten zu erzählen, lässt mich sprachlos zurück. Ich liebe ihn für seinen Humor, der stellenweise so schwarz ist wie die Nacht. Ich halte ihn trotzdem für verrückt und beim beenden des Buches hab ich mich wirklich gefragt, wie ein Mensch so grausam sein kann.
Ich liebe Mia. Sehr. Tatsächlich ist sie auf Platz zwei meiner liebsten Protagonisten gerückt - ich wollte eigentlich Heldin schreiben , aber Mia ist wahrscheinlich alles nur keine Heldin, naja für mich irgendwie doch.
Ich liebe es , dass alles mehr schwarz als weiß ist und das meiste irgendwie dazwischen.
Nevernight ist brutal , rau, düster und ordinär, aber vor allem ist es episch und genial. Es gibt so viel Blut, so viel tot und es hat mich so mitgerissen. Jay Kristof lässt sich so selten in die Karten schauen und wenn doch , merkt man 5 Seiten weiter, dass selbst das geplant war. Er fordert seine Leser, er fütterst sie mit Rätseln und binden sie so mit seinem Humor, seinem Können und dieses außergewöhnlichen Charaktere an seine wunderschöne Geschichte, die alles andere als wunderschön ist.
Das Ende macht mich verrückt. Es ist grausam und ich hatte ungefähr 3 Sekunden nach beenden des Buches Hoffnung. Aber dann ist mir klar geworden, dass ich Jay Kristoff zwar erst 699 Seiten kenne, aber eins ganz sicher weiß - bei ihm gibt es keine Hoffnung.

Vielleicht ist es ganz gut so , dass ich schon davor beschlossen habe, dass dieses Buch das letzte für 2018 sein soll, denn der Bookhangover hat mich dann nach 4 Sekunden erwischt. Das einzige was ich lesen möchte ist Teil zwei und der erreicht mich erst am Donnerstag.
Es ist zum verrückt werden.

Und was lerne ich daraus? Es muss nicht immer liebe auf den ersten Blick sein um die ganz große Liebe zu werden & das ist lustig, denn Nevernight hat wahrscheinlich so viel mit der großen Liebe gemeinsam wie diese Geschichte mit einem Happy End.

1 Kommentar:

  1. Hey du,
    das ist ja toll, dass es dir beim zweiten Anlauf doch noch so gut gefallen hat. Ich mochte die Geschichte auch sehr gerne!
    Liebe Grüße, Petra

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