[REZENSION] Vielleicht passiert ein Wunder - Sara Barnard
12:10
Steffi spricht nicht.
Rhys kann nicht hören.
Doch die beiden verstehen einander auch ohne Worte.
"Steffi ist so lange still gewesen, dass sie das Gefühl hat, unsichtbar zu sein. Doch dann kommt Rhys an ihre Schule. Er ist gehörlos und schert sich nicht darum, ob jemand redet oder nicht. Steffi und Rhys finden eine ganz besondere Art, miteinander zu kommunizieren. Schnell brauchen sie nicht mehr als einen Blick, um zu wissen, was der jeweils andere gerade fühlt. Durch Rhys lernt Steffi, dass ihre Stimme etwas wert ist, dass sie gehört werden will, Rhys gibt ihr den Mut, wieder zu sprechen. Und dann passiert … ein Wunder."
Rhys kann nicht hören.
Doch die beiden verstehen einander auch ohne Worte.
"Steffi ist so lange still gewesen, dass sie das Gefühl hat, unsichtbar zu sein. Doch dann kommt Rhys an ihre Schule. Er ist gehörlos und schert sich nicht darum, ob jemand redet oder nicht. Steffi und Rhys finden eine ganz besondere Art, miteinander zu kommunizieren. Schnell brauchen sie nicht mehr als einen Blick, um zu wissen, was der jeweils andere gerade fühlt. Durch Rhys lernt Steffi, dass ihre Stimme etwas wert ist, dass sie gehört werden will, Rhys gibt ihr den Mut, wieder zu sprechen. Und dann passiert … ein Wunder."
Vielleicht passiert ein Wunder.
Vielleicht ist aber auch schon ein Wunder passiert, denn nachdem ich so lange nach keinem Buch gegriffen habe, habe ich dieses Buch an einem Tag gelesen.
"Alles ist so sanft und süß und perfekt"
[Seite 154]
Und ja. Genau so war es für mich.
Eine sanfte, zarte und süße Liebesgeschichte und mehr.
Ich hatte Schmetterlinge im Bauch und habe gelächelt, gelacht und geträumt.
Habe mir von einer 16 Jährigen, die Liebe erklären lassen.
Ohne, dass sie es ahnte und wusste.
Eine 16 Jährige, die auf den ersten Blick nicht so ist,
wie ich mir Protagonisten wünsche.
Sie spricht nicht, sie ist unsicher, macht sich klein, hat Angst und trotzdem hab ich sie als eine der bemerkenswertesten Figuren kennengelernt.
Weil sie anders ist und deswegen echt.
Ich hab nicht viel mit Steffi gemeinsam,
aber ich hatte nie Probleme sie zu verstehen.
Ihre Gefühlswelt war wie ein offenes Buch für mich.
Und Rhys.
Steffi spricht nicht und Rhys kann nicht hören und die beiden Zusammen erklären wohl jedem da draußen was Liebe ist, was Liebe bedeutet. Und das auf eine so einfache und ehrliche Art, dass ich gar keine Chance hatte mich nicht zu verlieben in diese , in ihre, Geschichte
- die warm ist, herzlich, humorvoll und so zart !
Es ist eine junge Liebesgeschichte, eine erste Liebe und ja vielleicht bin ich ein bisschen älter und vielleicht gab es das ein oder andere Klischee - Steffi und Rhys sind jung aber so wie sie sein sollten - auf ihre unperfekte Art besonders und einzigartig - und all das konnte mich nicht davon abhalten oder vielleicht hab ich genau deshalb diese Geschichte so sehr an mein Herz heran gelassen.
Sara Barnard hat mir nicht das Gefühl gegeben, dass sie hier etwas schreibt, dass besonders kitschig und süß klingen soll. Nein. Irgendwie hat sie Steffi und Rhys so gezeichnet, dass sich glaub ich jeder mit den Beiden identifizieren kann, der schon einmal jung und verliebt war.
Ich hab die Beiden verstanden, obwohl wir auf den ersten Blick so unterschiedlich sind - ich hab mich wieder erkannt und genau das erschafft die Autorin mit diesem Buch. Auf den ersten Blick vielleicht unterschiedlich, anders - aber innen sind wir uns alle ähnlicher,als wir denken.
"Beim Blitz bist du dir nie ganz sicher, ob es das wirklich ist; es ist nur ein Aufleuchten. Beim Donner weist du es. Du spürst es."
[Seite 253]
Rhys und Steffis Geschichte ist für mich irgendwie so viel mehr.
So viel mehr. Sie erklärt. Sie zeigt. Sie berührt.
Sie verdrängt Vorurteile und schafft Platz für Verständnis.
Rhys und Steffi haben mit ihren jungen Jahren auf den letzten Seiten so viel verstanden,was ganz viele da draußen noch lernen müssen.
Durch den Klappentext hatte ich etwas Angst vor diesem Enden
- ich dachte von Anfang an, dass irgendwas übertriebenes passieren wird. Hatte so eine Ahnung im Kopf und hatte während dem Lesen, die ganze Zeit die Sorge, dass Sara Barnard vielleicht mit dem Ende alles kaputt machen wird.
Der Geschichte die Ernsthaftigkeit nimmt.
Aber das Ende ist perfekt.
Ein Ende, wie ich es mir gewünscht habe.
Ein Ende, das richtig erscheint.
"Vielleicht passiert ein Wunder" ein warmherzige, sanfte, humorvolle und berührende Geschichte über die erste Liebe.
Über Mut. Über Unsicherheiten, die jeder kennt - der eine mehr und der andere weniger. Über Barrieren, die keine sein müssen. Über Familien, die nicht perfekt sind aber echt und über Freundschaften mit all ihren Seiten.
"Vielleicht passiert ein Wunder" eine Geschichte über Liebe,
wie sie sein sollte und sein kann.
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