[REZENSION] Clean - Juno Dawson
22:07
Lexi ist reich, cool, ein It-Girl – und heroinsüchtig. Nach einer Überdosis landet sie in der Clarity-Klinik. Ihr Entzug ist hart, die Therapie schier unerträglich, vor allem die Treffen mit den „Mitinsassen“: Aufputschmittel-Junkie Saif, Trans-Mädchen Kendall, Guy mit der Zwangsneurose, Bulimikerin Ruby, Ex-Kinderstar Brady. Doch ausgerechnet diese fünf werden zu echten Freunden. Und Brady vielleicht mehr. Lexi öffnet sich vorsichtig, beginnt ihr zerstörerisches Leben zu hinterfragen. Aber ist ein anderer Weg überhaupt möglich?
Heute mittag begonnen zu lesen und vor wenigen Minuten beendet.
Und es ist genau so wie ich es erhofft hatte , mir gewünscht habe.
Ehrlich, lehrend, abschreckend, echt, unverschönt, hoffnungsvoll , berührend und einfach echt. Authentisch.
Ich glaube ich hab noch kein Buch gelesen , das einem diese Art von Krankheiten auf diese Weise näher bringt.
Eine Weise, die einen verstehen lässt - was weit tiefer als Verständnis geht ,
weil die Geschichte von Lexi nicht geschrieben wurde um schön zu sein,
um dem Leser zu unterhalten, sondern um diese Themen anzusprechen,
sie zum Thema zu machen und das brutal und ehrlich
- nichts verschönt, aufklärend.
Die Autorin hat all diese Themen, die leider immer noch so oft als tabu gelten,
nicht als etwas ausgeben, dass sie nicht sind.
Ich hatte das Gefühl - "das ist echt" und deswegen hat mich diese Geschichte nicht los gelassen. Sie ging mir unter die Haut.
Es war ein Sog, aber nicht diesen Sog den ich so oft beim lesen habe , weil ich wissen will wie es weitergeht, sondern ich wollte weiter daran teilhaben
- ich wollte diesen Weg mit den Charakteren gehen.
Die Autorin hat kein Gebrauch gemacht von all diesen Klischees, die so gerne genutzt werden - sie hat in eine Geschichte viele Geschichten aus dem echten Leben gepackt- Schattenseiten - nichts romantisiert, da waren keine Schmetterlinge und da war keine rosa Brille
- "Clean" ist eine Geschichte, die nur das wahre Leben schreiben kann.
Und trotzdem hat Juno Dawson, wie ich finde , mit diesen Buch gleichzeitig so viel Hoffnung erschaffen , die vor allem bei diesen schwierigen und ernsten Thematiken von denen das Buch handelt , ganz wichtig ist.
Ich hab bei diesem Buch vieles gefühlt, ich war sprachlos, ich war erschüttert , geschockt - ich war aber auch stellenweise glücklich , hab mich gefreut. Ich war wütend und traurig.
Lexi war mir mit ihrer zynischen Art irgendwo sofort sympathisch - man hat sofort mehr gesehen , mehr gesehen als sie zu sein schien
- aber vor allem war da ganz viel Mitgefühl. Tiefes Mitgefühl - tiefes mitfühlen - mit allen Charakteren.
Wenn ein Autor es schaff einem Charaktere näher zu bringen in die man sich nicht hineinversetzen kann, weil man nicht mal annähernd verstehen kann wie sie sich tatsächlich fühlen , was sie tatsächlich durchstehen - finde ich ist das etwas ganz besonderes.
Dieses Buch hat mein Horizont ein bisschen erweitert.
Und dieses Ende ? Besser als ein Happy End je sein könnte !
Dieses besondere , außergewöhnliche Ende hat nur noch mehr gezeigt,
wie großartig dieses Buch ist !
Ein ganz wichtiges Buch in unserer Welt voller Schein, in der wir uns so oft selbst belügen.
In der, der Wunsch die Fassade aufrecht zu erhalten größer ist,
als Mauern einzureisen.
Ein Buch das zeigt, dass es perfekt nicht gibt
- wir haben alle Probleme, alle Dinge mit denen wir zurecht kommen müssen.
"Wir sind einfach nur am Leben "
2 Kommentare
Hey :)
AntwortenLöschenEine sehr schöne Rezension. Ich lese das Buch gerade selber und bin noch erst bei ca. 20%, aber bisher gefällt es mir echt gut. Deine Rezension zeigt mir, dass es mir wohl auch weiterhin gefallen wird und ich kann es kaum erwarten, dass Buch heute Abend wieder in die Hand zu nehmen.
Liebe Grüße
Isabell
Hallo Isabell,
AntwortenLöschenErst einmal vielen dank und ich hoffe, dass es dir genau so gut gefallen wird wie mir !(:
Alles Liebe,
Jacquelin